
Die Gründung eines eigenen Unternehmens ist ein spannender und mutiger Schritt. Neben der Entwicklung deiner Geschäftsidee und der Planung deiner Unternehmensstrategie gibt es auch bürokratische Hürden zu überwinden. Eine davon ist der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Was es damit auf sich hat, warum er wichtig ist und wie du ihn korrekt ausfüllst, erfährst du hier.
Was ist der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung?
Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist ein Dokument, das du ausfüllen musst, sobald du ein Gewerbe anmeldest oder dich als Freiberufler selbstständig machst. Er dient dazu, das Finanzamt über deine geplante Tätigkeit und deine voraussichtlichen Einnahmen zu informieren. Auf Grundlage dieser Angaben wird unter anderem deine Steuernummer vergeben und entschieden, welche Steuern für dich relevant sind.
In der Regel erhältst du nach der Anmeldung eines Gewerbes ein Schreiben vom zuständigen Finanzamt, in dem du aufgefordert wirst, den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung online auszufüllen. Logge dich dazu auf www.elster.de ein.
Im ELSTER-Portal des Finanzamts findest du den Fragebogen links im Menü unter „Formulare & Leistungen“ in der Kategorie „Alle Formulare“. Dort kannst du auswählen, ob du den Fragebogen für ein Einzelunternehmen, eine Personen- oder Kapitalgesellschaft ausfüllen möchtest.
Warum ist der Fragebogen wichtig?
Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist ein entscheidender Schritt, um dein Unternehmen offiziell anzumelden und steuerlich zu erfassen. Ohne die Abgabe dieses Fragebogens kannst du keine Rechnungen schreiben, da du keine Steuernummer erhältst. Außerdem werden durch diesen Fragebogen wichtige steuerliche Parameter festgelegt, wie beispielsweise die Art der Buchführung (Ist-/Soll-Besteuerung) und die Höhe der Vorauszahlungen für die Einkommensteuer.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausfüllen des Fragebogens
1. Grundangaben
Zunächst musst du allgemeine Informationen zu deiner Person und deinem Unternehmen angeben. Dazu gehören dein Name, deine Adresse, dein Geburtsdatum sowie die Art deiner Tätigkeit.
2. Angaben zur gewerblichen oder freiberuflichen Tätigkeit
Hier beschreibst du genau, welche Art von Geschäft du betreibst oder welche Dienstleistungen du anbietest. Sei so präzise wie möglich, um Missverständnisse zu vermeiden.
3. Bankverbindung
Gib die Bankverbindung deines Geschäftskontos an. Diese Information wird benötigt, damit das Finanzamt etwaige Steuererstattungen oder -nachzahlungen abwickeln kann.
4. Umsatzsteuer
Hier musst du angeben, ob du von der Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG Gebrauch machen möchtest. Diese Regelung kann für Gründer attraktiv sein, da du bis zu einem Jahresumsatz von 22.000 Euro von der Umsatzsteuer befreit bist.
5. Gewinnermittlung
Je nach Rechtsform und Größe deines Unternehmens kannst du zwischen der Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) und der doppelten Buchführung wählen. Für viele junge Gründer ist die EÜR die einfachere und kostengünstigere Methode.
6. Voraussichtliche Einkünfte und Umsätze
Das Finanzamt möchte wissen, welche Umsätze und Gewinne du im ersten Jahr erwartest. Diese Angaben dienen der Festlegung deiner Steuervorauszahlungen.
7. Weitere Informationen
Je nach deiner spezifischen Situation musst du möglicherweise zusätzliche Informationen angeben, beispielsweise zu anderen Einkünften, Beteiligungen oder Sondervergünstigungen.
Tipps und Tricks
✅ Sorgfalt walten lassen
Nimm dir Zeit, den Fragebogen sorgfältig und vollständig auszufüllen. Unvollständige oder fehlerhafte Angaben können zu Verzögerungen oder Problemen führen.
✅ Beratung einholen
Wenn du unsicher bist, welche Angaben gemacht werden müssen oder welche steuerlichen Regelungen für dich gelten, scheue dich nicht, einen Steuerberater hinzuzuziehen. Das kann dir helfen, Fehler zu vermeiden und möglicherweise Steuervorteile zu nutzen.
✅ Dokumentation
Bewahre eine Kopie des ausgefüllten Fragebogens und aller zugehörigen Dokumente auf. Das erleichtert spätere Überprüfungen und dient als Nachweis.
✅ Fristen einhalten
Reiche den Fragebogen zeitnah nach der Gründung deines Unternehmens ein. Verzögerungen können zu steuerlichen Nachteilen führen.
Fazit
Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmensgründung. Er bildet die Basis für deine steuerliche Erfassung und die korrekte Veranlagung durch das Finanzamt. Mit Sorgfalt und gegebenenfalls professioneller Unterstützung kannst du diesen Schritt problemlos meistern und dich auf den Aufbau und das Wachstum deines Unternehmens konzentrieren.
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